Hafenalarm

Kein Containerterminal im Düsseldorfer Süden

Die Geschichte des Hafens

Die Geschichte des Reisholzer Hafens beginnt 1895 mit dem Kauf eines 370 Hektar großen Areals durch Hermann Heye und Max Trinkaus. Um die Jahrhundertwende siedelten sich einige große Firmen in nächster Nähe zum Hafen an: Henkel, Röhrenwerk Erhard (Thyssen), die Spiegelglas AG, Guschky& Tönnesmann, sowie die Papierfabriken Feldmühle, später Stora Enso und Jagenberg. (…)

Der zweite Weltkrieg brachte die große Zäsur in der Hafengeschichte – auch der von Holthausen. Zwar waren dort die kriegsbedingten Zerstörungen nicht so groß wie im Haupthafen, und so wurde der Betrieb bald wieder aufgenommen. In den 1950er Jahren wurden von hier aus über das 20 Kilometer lange Gleisnetz 60 Betriebe zwischen Holthausen und Reisholz/Benrath mit Rohstoffen versorgt und deren Produkte abtransportiert. 1964 sorgten zehn Krananlagen, ein Getreideheber sowie sieben Mineralölabgabeanlagen für gute Geschäfte. (…)

Dann geriet die traditionelle Hafenwirtschaft in einen Abwärtstrend. Denn der LKW entwickelte sich als große Konkurrenz zum Schiff. Wenn nicht gerade Chemikalien (wie für Henkel), Kohle (für die ehemaligen Kraftwerke), Baustoffe wie Sand und Kies oder große Maschinen verladen werden mussten, wurden die Ladungen per LKW über die Straßen geschickt. (…)Jetzt 2013, eine Dekade später, steht die Projektidee eines Containerhafens an. Heute schon werden große Warenströme per Container durch die Welt geschoben. (…)

Neben der Bewältigung der anstehenden Containermassen versprechen sich Industrie und Hafengesellschaft für Holthausen eine Nutzung der brachliegenden Flächen um das Wegekreuz Reisholzer Werftstraße/Trippelsberg. Mit Logistikfirmen im Hinterland und Riesenkränen am Kai, die die mit vier bis fünf Containerlagen bestückten Schiffe entladen. Die Weiterleitung der Container oder deren Inhalt erzwingt einen Transport über die Straße oder die Schiene. Laut Projektidee ist beides vorhanden, aber ist das auch durchdacht? (…)

Es gibt nur die alte Hafenbahn, doch diese ist der heutigen Situation nicht mehr angemessen. Denn sie führt auf Straßenniveau vom Hafen zum Reisholzer Bahnhof. Vielen Bewohnern im Süden ist noch in Erinnerung, dass in den 1960er/70er/80er Jahren die heutige Linie 701 manchmal zehn Minuten am Gleisübergang Niederheid warten musste, weil ein, zwei, drei Güterzüge hintereinander die Straße kreuzten. Bei dem engen Zeitplan der Rheinbahn wäre das heute ein Unding.Ähnliches gilt auch für den als optimal bezeichneten Autobahnanschluss – den gibt es garnicht mehr (…)